Das Altersheim der Tibetan Women’s Welfare Group (TWWG) wurde im Frühjahr 1997 in Swoyambhu/Kathmandu eröffnet. Es leben dort hauptsächlich ältere Menschen, die entweder keine Familie haben, die sich um sie kümmern können, oder die körperlich beeinträchtigt sind.
TWWG besteht aus etwa zehn tibetischen Frauen, die sich ehrenamtlich jeweils für drei Jahre um die Organisation des Altersheims kümmern. Darüber hinaus sind sie bemüht, finanzielle Unterstützung für die Bewohner/innen in Form von Patenschaftsgeldern, oder für medizinische Kosten, Wasser, Kleidung, Renovationen und andere Projekte (Verbesserung der Infrastruktur u.a.) zu erhalten – nur auf diese Weise ist die Führung des Heims möglich. In den empfangenen Patenschaftsgeldern ist neben den täglichen Ausgaben auch ein monatliches Taschengeld vorgesehen.
Momentan leben im Altersheim um die 40 ältere Tibeter und Tibeterinnen, darunter auch zwei sehbehinderte Personen sowie drei jüngere Personen mit Beeinträchtigungen. Dazu kommen ab und zu Menschen, die vorübergehend Pflege oder Unterstützung brauchen. Ausserdem besucht das Pflegeteam pflegebedürftige Menschen auch bei sich zu Hause. Sie haben also so etwas wie das, was wir in der Schweiz als Spitex kennen, auf die Beine gestellt.
Das Pflegeteam besteht aus sieben angestellten Pflegefachpersonen, die dauerhaft mit den älteren Menschen im Altersheim leben und sich um die Pflege, die Wäsche und das Kochen kümmern. Zusätzlich kommt täglich jemand zum Putzen vorbei. Die Hälfte der Angestellten sind Nepali.
Von Zeit zu Zeit nehmen die Bewohner/innen ein Sonnenbad, das ihnen wichtiges Vitamin D liefert, und es werden ihnen die Knie mit Kräuteröl massiert, da viele von ihnen unter Arthritis leiden. Es wird alles dafür getan, dass sich die alten Menschen wohl fühlen. Zweimal monatlich kommen tibetische Ärzt/innen für medizinische Untersuchungen, und auf die Initiative der Frauen von TWWG hin werden morgens mit den Bewohner/innen als erstes Atem- sowie einfache Knie-Übungen gemacht.
Sehr erfreulich ist, dass während der Pandemie niemand im Altersheim an Covid19 gestorben ist.
Als gläubige Buddhist/innen verbringen die Bewohner/innen viel Zeit mit religiösen Ritualen und Gebeten. Sie treffen sich zweimal am Tag im Gebetsraum, und die Gesünderen unter ihnen machen täglich einen Spaziergang um den Stupa von Swoyambhu. Daneben bleibt immer noch etwas Zeit, um gemeinsam in der Sonne zu sitzen, sich über vergangene Zeiten zu unterhalten und ihre Freuden miteinander zu teilen. Da sie alle in einem Gebäude zusammenwohnen, fühlen sich die meisten nicht einsam. (Während der Pandemie war natürlich keine Geselligkeit möglich und die Menschen haben ihre Gebete in ihren Zimmern verrichtet.)
Im Fernsehen können die Bewohner/innen täglich die Lehren seiner Heiligkeit des Dalai Lama sehen. Auch schauen sie gern alte Filme auf Hindi.
Zu Losar (tibetisches Neujahr) bekommen sie alle eine Garnitur neue Kleidung.
Das Team der Tibetan Women’s Welfare Group weiss die Spenden und Patenschaften durch den Verein Tibetfreunde, die ihnen bereits seit 25 Jahren helfen das Altersheim aufrechtzuerhalten, sehr zu schätzen.
Tsering Kunz, Patenschaftsbetreuerin TWWG