Fünf überzeugende Antworten auf ZEWOs Argumente gegen Einzelpatenschaften

  1. ZEWO: Sie grenzen aus und führen zu sozialem Ungleichgewicht
    Tibetfreunde antwortet: Die Auswahl der Patenkinder, älteren Menschen oder Mönche und Nonnen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, basierend auf klar definierten, objektiven Kriterien wie Bedürftigkeit und sozialer Benachteiligung. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, ein ausgewogenes soziales Gleichgewicht zu fördern. Darüber hinaus unterstützt Tibetfreunde nicht nur Einzelpersonen, sondern auch die gesamte Gemeinschaft. Durch Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Infrastruktur profitieren indirekt alle Menschen in der Gemeinschaft.
  2. ZEWO: Sie stellen das Bedürfnis von Patinnen und Paten über das Wohl der Kinder
    Tibetfreunde antwortet: Unsere Patenschaften konzentrieren sich klar auf das Wohl der unterstützten Personen. Sie bieten jedoch weit mehr als nur materielle Unterstützung da sie emotionale und kulturelle Verbindungen schaffen, die für die Beteiligten oft von grossem Wert sind. Die Beziehungen, die sich zwischen den Beteiligten entwickeln können, basieren auf gegenseitigem Respekt und zeichnen sich häufig durch einen langfristigen Kontakt aus. 
  3. ZEWO: Sie schaffen unrealistische Erwartungen bei den Paten
    Tibetfreunde antwortet: Als kleine Organisation ermöglicht Tibetfreunde einen direkten und persönlichen Austausch zwischen Patinnen/Paten und den unterstützten Personen. Dadurch können Patinnen/Paten konkret nachvollziehen, wie ihre Unterstützung genutzt wird und welche Veränderungen sie bewirkt. Unrealistische Erwartungen können durch einen ehrlichen Dialog vermieden werden. Dieser transparente Austausch ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Tibetfreunde und unterstreicht die persönliche und menschliche Ausrichtung unserer Organisation.
  4. ZEWO: Sie wecken falsche Hoffnungen bei den Kindern
    Tibetfreunde antwortet: Der Fokus liegt darauf, die Lebenssituation vor Ort zu verbessern und langfristige Perspektiven in der eigenen Umgebung zu schaffen. Der direkte Austausch zwischen Paten oder Patinnen und den unterstützten Personen schafft die Möglichkeit für authentische und ehrliche Verbindungen. Solche Kontakte führen nicht zwangsläufig zu unrealistischen Erwartungen, sondern eröffnen positive Chancen und stehen für eine gegenseitige Bereicherung, die beide Seiten inspiriert und stärkt.
  5. ZEWO: Sie sind nicht zeitgemäss
    Tibetfreunde antwortet: Einzelpatenschaften basieren auf situationsbedingter Unterstützung und einem respektvollen, gegenseitigen Austausch. Diese persönliche Ebene bildet oft den Kern echter Solidarität, da sie Vertrauen, Empathie und ein tiefes gegenseitiges Verständnis schafft. Wenn die emotionalen und menschlichen Aspekte von Solidarität und Unterstützung ausgeklammert werden, verlieren diese Verbindungen ihre Menschlichkeit. Sie werden entpersonalisiert und bürokratisiert, wodurch Solidarität zu einer anonymen, rein funktionalen Transaktion degradiert wird. Im Gegensatz zu vielen grösseren Organisationen vermittelt Tibetfreunde eine Art von Solidarität und partnerschaftlicher Entwicklung, das nahbar, menschlich und gerade deshalb zukunftsorientiert ist.

Bei Tibetfreunde sind Einzelpatenschaften so organisiert, dass die jährlichen Kosten für die Grundbedürfnisse einer unterstützten Person (z. B. eines Kindes, eines älteren Menschen oder eines Mönchs/Nonne) gedeckt werden. Dabei fliesst das gespendete Geld jedoch nicht direkt an die unterstützte Person, sondern in die Institution, in der diese Person lebt, lernt oder versorgt wird.

Warum funktioniert dieses Modell so gut?

  1. Fairness und Gleichbehandlung
    Indem die Gelder an die Institution gehen, wird sichergestellt, dass alle Bewohner/innen oder Teilnehmer/innen gleichbehandelt werden. Es gibt keine Ungleichbehandlung, keine Bevorzugung oder Ausgrenzung einzelner Personen, da alle von den zur Verfügung stehenden Mitteln gleichermassen profitieren. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und vermeidet soziale Spannungen.
  2. Deckung der tatsächlichen Kosten
    Die Spenden einer Patin/eines Paten werden verwendet, um die jährlichen Gesamtkosten für Unterkunft, Verpflegung, Bildung, medizinische Versorgung und andere Bedürfnisse einer unterstützten Person zu finanzieren. Das Geld wird somit effizient und bedarfsgerecht genutzt, um die Institution als Ganzes zu stärken.
  3. Nachhaltigkeit der Unterstützung
    Die direkte Finanzierung der Institution ermöglicht es, langfristige Strukturen aufzubauen und Ressourcen besser zu verwalten. Dies kommt nicht nur der gesponserten Person zugute, sondern auch der Gemeinschaft, in der sie lebt.
  4. Persönliche Verbindung bleibt bestehen
    Trotz des institutionellen Ansatzes bleibt die persönliche Verbindung zwischen Patin/Pate und unterstützter Person bestehen. Die direkte Kommunikation (z. B. Briefe oder Berichte) sorgt dafür, dass die Patenschaft individuell bleibt und die Patin/der Pate genau sehen kann, welche Wirkung seine Unterstützung entfaltet.
  5. Transparenz und Vertrauen
    Durch die enge Zusammenarbeit mit den Institutionen stellt Tibetfreunde sicher, dass jeder gespendete Betrag korrekt verwendet wird. Patinnen und Paten erhalten regelmässige Updates über den Zustand der unterstützten Person und die Fortschritte in der Institution, was ein hohes Mass an Vertrauen schafft.

Fazit

Dieses Modell kombiniert die Vorteile von Einzelpatenschaften – die persönliche Bindung und das direkte Feedback – mit den Vorteilen einer nachhaltigen und gerechten Verteilung der Mittel. Es ist eine effiziente, faire und transparente Möglichkeit, bedürftigen Menschen zu helfen und gleichzeitig Gemeinschaften als Ganzes zu stärken.